Die Umwelt Zeitung kommt nach Appenzell!


    Editorial von Henrique Schneider


    (Bild: zVg)

    Bisher wurde sie vor allem im Mittelland und in der Nordwestschweiz verteilt. Der Schritt in die Ostschweiz ist einfach zu erklären. Einer der Verleger hat seinen Wohnsitz in Appenzell. Doch es gibt auch andere inhaltliche Gründe. Die Umwelt selbst kennt keine Grenzen – warum sollte die Umwelt Zeitung sich eine geben?

    Unter dem Motto «Wunder der Natur und Technik» will die Umwelt Zeitung verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, Energie, Kreislauf und Umwelt aufzeigen. Dabei spielen auch Technik und Technologie eine wichtige Rolle. Einerseits gibt es die Technik an sich, etwa die Umwelttechnik, Recycling und Geologie. Andererseits steht auch der menschliche Umgang damit im Zentrum.

    So kombiniert auch diese Ausgaben diese Themen. Wandern ist in der Schweiz ein Volkssport. Mit dem Alpstein trifft das insbesondere auf beide Appenzell zu. Beim Wandern kann man die Natur bewundern und sich über Land und Leute verwundern.

    Wunderlich ist hingegen die aktuelle Stromversorgung der Schweiz. Schwindende Produktionskapazitäten hierzulande und in Europa führen zum rasanten Anstieg der Strompreise. Die Zeitung zeigt auf, wie diese Preise in der Grundversorgung kalkuliert werden. Sie geht auch auf die Pressekonferenz des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv zur aktuellen Situation ein.

    Die Technik hilft, die Herausforderungen in Umwelt und Energie zu meistern. Deshalb ist die Umwelt Zeitung auch Medienpartner des «Swiss Green Economy Symposium 2022». Im Zusammenhang damit gibt Kurt Röschli, Geschäftsführer des Branchenverbands Kunststoff.swiss, Auskunft über das Recycling dieser Stoffe.

    Die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra hat ihren Standortentscheid publiziert. Vielleicht fragten sich viele im Anschluss daran, «wo ist Nördlich Lägern»? Diese Antwort finden Sie hier. Im direkten Gespräch mit Philipp Senn, Leiter der Kommunikation der Nagra, finden Sie auch die Erklärungen, warum es Tiefenlager braucht und wie sie funktionieren.

    Technik ist auch, wenn CO2 aus der Luft gesaugt und abgespeichert wird. Das ist eine sogenannte Negativemissionstechnologie. Dazu gehören auch beispielsweise das verbaute Holz oder die Aufforstung. In der Schweiz werden diese Technologien Senken genannt. Diese und weitere Beispiele von Senken werden vorgestellt.

    Technik ist auch, wenn ein selbstlernender Algorithmus die Heizung steuert. Ein Algorithmus ist eine Sammlung von «Wenn-Dann-Anweisungen». Wenn er selbst in der Lage ist, diese Anweisungen zu entwickeln und zu befolgen, spricht man vom Selbstlernen. Bei der Heizung geht es darum, Regelmässigkeiten in der Gebäudenutzung zu erkennen und entsprechend zu beheizen. Das soll den Komfort erhöhen und Energie sparen.

    Unter den vielen anderen Artikeln sind ein Interview mit Bundesrat Guy Parmelin und ein Artikel von Mike Egger zur Massentierhaltungsinitiative. Beide halten fest: Das Wohlergehen der Tiere ist in der heutigen Landwirtschaft in der Schweiz garantiert. Viele der Argumente der Initianten sind als «Fake News» abzuschreiben.

    Bundesrat Parmelin sagt es klipp und klar: Eine Annahme der Initiative würde die Importe beflügeln und das inländische Fleisch verteuern. Nationalrat Egger kontert die Mär vom zu hohen Fleischkonsum. Jede und jeder soll selbst entscheiden, wie viel Fleisch er essen will. Das kann die Politik definitiv nicht. Mehr noch: Das soll sie nicht dürfen.

    Es freut mich, diese vielfältige und durchmischte Zeitung erstmals in der Ostschweiz zu verteilen. Mit einem guten Mix aus Artikeln und Interviews, mit Köpfen und Anlagen, mit Umwelt und Technik ist die Lektüre interessant und informativ. Mit dem Bezug auf Strom und Massentierhaltungsinitiative ist sie auch am Puls der Zeit. Das Wandern hingegen ist generell zeitlos und deshalb immer aktuell.

    Lassen Sie sich von den Wundern der Natur und Technik begeistern.

    Ihr
    Henrique Schneider,
    Verleger

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