Editorial von Dr. Philipp Gut

    Liebe Leserin, lieber Leser

    (Bild: zVg)

    Diese Umfrage kommt zur richtigen Zeit: Der Wald grünt, innert Wochen, ja, Tagen sehen wir beim Waldspaziergang, wie rasch die Natur sich erneuert. Sei es am Boden, sei es im Gebüsch oder ganz oben in den Kronen. Nun wurde erstmals seit 2010 für den Kanton Aargau wieder eine Umfrage zum Verhältnis der Menschen zum Wald durchgeführt, unter dem Titel «Waldmonitoring soziokulturell». Verantwortlich zeichnet die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Dabei zeigt sich: Die Aargauerinnen und Aargauer sind dem Wald gegenüber äusserst positiv eingestellt. Sie schätzen seine Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und seine Funktion als Sauerstoffproduzenten, um nur die zwei wichtigsten Faktoren zu nennen. Zu Waldbesuchen motivieren die gute Luft, die Naturerlebnisse und die Förderung der eigenen Gesundheit. Sehr deutlich spricht sich die Aargauer Bevölkerung für die Beibehaltung des Rodungsverbots aus. Diese und weitere aufschlussreiche Resultate lesen Sie in unserer Titelgeschichte.

    Die «Umwelt Zeitung» steht für die Faszination durch Natur und Technik. Wie sehr diese beiden Bereiche zusammenspielen, zeigt sich beispielhaft beim sogenannten Plocher-System, benannt nach seinem Erfinder Roland Plocher. Wobei dieser weniger von «Erfinden» als von «Finden» spricht, da er es der Natur abgeschaut habe. Die Technik kommt beispielsweise in der Masoala-Halle im Zoo Zürich zum Einsatz und ermöglicht es, Wasser ohne Beigabe von Chlor sauber zu halten. Als Gastautor für diese hochinteressante Thema konnten wir mit Roland Wiederkehr eine prominente Persönlichkeit gewinnen. Wiederkehr war Nationalrat des Landesrings der Unabhängigen. Er hat den WWF Schweiz aufgebaut und zusammen mit Michail Gorbatschow das Internationale Grüne Kreuz initiiert. Mit der Stiftung Road Cross setzt er sich für sicheren Strassenverkehr ein. Als neugieriger Macher engagiert er sich für aktuell für die Hypnosetherapie ein, um körperliche und seelische Leiden zu lindern. Wie sein Beitrag zeigt, ist Wiederkehr nicht zuletzt ein begnadeter Autor. Überzeugen Sie sich selbst.

    Als offenes Forum für Innovation und Debatte präsentiert Ihnen die «Umwelt Zeitung» in jeder Ausgabe umweltpolitische Plädoyers aller politischen Richtungen. Kürzlich haben wir Nadine Masshardt und Cédric Wermuth von der SP das Wort gegeben, und in der Ausgabe darauf Walter Wobmann und Mike Egger von der SVP. Diesmal überlassen wir die Bühne der Wirtschaft. Alexander Keberle, Geschäftsleitungsmitglied des Dachverbands Economiesuisse sowie Leiter Umwelt, Energie und Infrastruktur, erklärt exklusiv für die «Umwelt Zeitung», wie wir die Versorgungssicherheit mit Strom gewährleisten können. Dabei komme es auf einen «gesunden Mix» an. «Die Zeit der roten Linien und politischen Maximalforderungen ist vorbei – zu akut ist das Problem und zu gravierend sind die Konsequenzen», schreibt Keberle. Es brauche jetzt Kompromisse von allen Seiten, «damit eine klimaneutrale Schweizer Stromversorgung auch in Zukunft gesichert ist und wir die Voraussetzungen für die Erreichung der Klimaziele bewahren». Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt Economiesuisse fünf Massnahmen vor.

    Das Credo der «Umwelt Zeitung» ist, dass wir eine intakte Umwelt und eine lebenswerte Zukunft nicht gegen, sondern nur mit der Wirtschaft erreichen können. Innovationen bringen uns voran. Aus diesem Grund porträtieren wir in jeder Ausgabe mehrere Unternehmen, die brillante technische Lösungen bieten oder einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – jenseits des modischen «Green Washing». Auf die Taten kommt es an, nicht auf die Worte. Ein Beispiel dafür ist die Baumaschinenfirma Wacker Neuson. Bei ihr ist das CO2-freie Bauen kein Zukunftstraum, sondern bereits Realität. Derzeit entsteht mit Zero-Emission-Baugeräten von Wacker Neuson ein Mountainbike-Trailpark auf der Bettmeralp. Das passt, denn der Walliser Ferienort vor atemberaubender Gletscherkulisse ist bekannt und beliebt dafür, frei von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu sein.

    Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre!

    Dr. Philipp Gut, Verleger

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